Tagungsinformationen
INTEGRATION DURCH KOMMUNIKATION IN DIGITALISIERTEN ÖFFENTLICHKEITEN
Klüfte überwinden, gemeinsame Themen finden, Zusammenhalt fördern – Integration ist eine Kernaufgabe demokratischer Gesellschaften. Bei der 64. Jahrestagung der DGPuK in Münster soll erörtert werden, welche Beiträge und Antworten die Kommunikationswissenschaft zu Fragen der Integration in digitalisierten Öffentlichkeiten bereithält, die durch das Zusammenspiel klassischer und neuer digitaler Medien gekennzeichnet sind. Integration als gesellschaftliches Ziel steht vor vielfältigen Herausforderungen: Infolge zunehmender sozialer Ungleichheit verschärfen sich gesellschaftliche Segmentierungsprozesse. Weltweit fordern Migrationsbewegungen die Integrationsbereitschaft von Gemeinschaften ebenso heraus wie interne Differenzierungsprozesse. In globalisierten Wirtschaftskreisläufen entkoppeln sich ökonomische Prozesse von nationalen Märkten und entziehen sich damit gesellschaftlicher Steuerung. Schließlich stellen sich angesichts der Fortschritte in Data Science und künstlicher Intelligenz neue Fragen der Integration.
Massenmedien und digitalisierte Öffentlichkeiten spielen bei diesen Prozessen eine ambivalente Rolle: Galten Medien lange als „Kitt der Gesellschaft“, wird diese Leistung heute zunehmend in Frage gestellt. Neuartige Formen der Vergemeinschaftung in sozialen Medien und personalisierte Algorithmen können sowohl abgrenzend als auch integrativ wirken. So schaffen digitale Medien Risiken, aber auch neue Möglichkeiten, bestehende Ungleichheiten offenzulegen, Partizipation zu fördern und soziale, politische und ökonomische Prozesse kollaborativ zu gestalten. Die Frage nach der Bedeutung, den Potenzialen und Gefahren öffentlicher Kommunikation für den sozialen Zusammenhalt in digitalisierten Öffentlichkeiten steht im Zentrum der DGPuK-Jahrestagung 2019.